GESCHICHTE DER SPD IN DINKLAGE


Berührungsängste im Kaiserreich
Vor über 150 Jahren war in Dinklage die Webertradition bestimmend. Die Firma Holthaus benötigte aber Facharbeiter mit Kenntnissen in der Holz- und Metallverarbeitung. Daher wurden seit 1870 vermehrt Arbeitskräfte von auswärts angeworben, die in der Nähe der Fabrik angesiedelt wurden. Zur damaligen Zeit war die heutige Holthausstraße räumlich vom Ort entfernt und hieß im Volksmund nur Kolonie oder Holthusstadt. Diese zugewanderten Facharbeiter verbreiteten wohl auch das erste sozialdemokratische Gedankengut, was von den Einheimischen, aber auch insbesondere von der weltlichen und kirchlichen Obrigkeit kritisch und distanziert beobachtet wurde.

Erste kommunalpolitische Bedeutung während der Novemberrevolution
Mit der sich abzeichnenden Niederlage im ersten Weltkrieg kam es am 28. 10. 1918 zur Meuterei der Matrosen in Kiel. Der Aufstand breitete sich rasch aus. Überall bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte. So auch am 17. November 1918 in Dinklage. Interessanterweise wurde im Gegensatz zu den vorhergegangenen Volksversammlungen in Vechta und Lohne die Einladung in Dinklage vom Gemeindevorstand ausgesprochen. Hier hatte man wohl die Zeichen der damaligen Zeit erkannt. Um nicht von der revolutionären Entwicklung überrollt zu werden und nur noch denen aus der Holthusstadt die Ortsmacht zu geben, berief man vorsorglich eine Volksversammlung im Saal Brebeck (später Hotel Hölzen, heute Bahlmann/Escher) ein, damit auch aus der übrigen Bevölkerung mäßigende Kräfte gewählt wurden. Sechs Holthausarbeiter, unter denen sozialdemokratisches Gedankengut verbreitet war, wurden in das Gremium gewählt. Arbeiter der Firma van der Wal, in welcher fast nur Einheimische arbeiteten, waren im Arbeiter- und Soldatenrat nicht vertreten. Am 17. Dezember 1918 kam es in der Gastwirtschaft Merz zur ersten öffentlichen Veranstaltung der SPD. Sozialdemokratisches Gedankengut wurde in Dinklage weiterhin von den Arbeitern der Firma Holthaus verbreitet. So versuchten sie die einheimischen Landarbeiter in ihre gewerkschaftliche Organisation aufzunehmen, hatten damit aber wohl nur mäßigen Erfolg. Mit der ersten Kommunalwahl am 6. April 1919 fanden sich im ersten frei gewählten Rat der Gemeinde Dinklage Mitglieder des Arbeiter- und Soldatenrates wieder. Die Holthausarbeiter hatten eine eigene Liste aufgestellt, auf der alle Stände Berücksichtigung finden sollten. Gewählt wurden Heinrich Blömer und Heinrich Kohorst sowie Bernard Kamphaus als Vertreter. Die Weimarer Koalition aus SPD, Zentrum und DVP schien die SPD im Laufe der Zeit für einige Dinklager wählbar gemacht zu haben. So ist nach Berichten älterer Dinklager der Ausspruch „Mit SPD und Zentrum lässt sich gut regieren“ des Dinklager Pfarrers Dechant Renschen überliefert. Mit der Weltwirtschaftskrise zogen auch in Dinklage die dunklen Wolken der NS-Diktatur herauf. Mit der Machtübernahme Hitlers und dem folgenden Parteienverbot endete erst einmal die Geschichte der SPDin Dinklage.

Demokratischer Neubeginn mit einer starken SPD
In den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg hatte die SPD in Dinklage ihre bis dahin stärkste Zeit. Sie spielte eine aktive Rolle in der Kommunalpolitik und konnte bei Wahlen 1946 und 1948 bis zu 25% der Stimmen gewinne.
Gewählt wurden 1946 die SPD-Mitglieder Franz Dressler und Friedrich Christoffer aus der Wiek. Christoffer war ab 1947 auch der erste Vorsitzende des SPD-Ortsvereins. Schon am 28. November 1948 fand erneut eine Gemeinderatswahl statt. Von den 14 Personen auf der SPD-Liste konnten vier in den Gemeinderat einziehen: Oberst a.D. Hans Bradel, Dreher Richard Labude, Stellmacher Friedrich Christoffer und Werksmeister Paul Schmidt. Nachrücker auf der SPD-Liste waren Gerhard Fandree und Gerhard Peuker. Hans Bradel zog für die SPD auch in den Kreistag ein. In dieser Ratsperiode setzte sich die SPD-Fraktion unter anderem erfolgreich für die Errichtung des Kindergartens St. Theresia ein.

Niedergang während der Wirtschaftswunderjahre
1950 bildete sich der Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE), zu dem viele SPD-Mitglieder überwechselten. Viele Flüchtlinge hielten es aufgrund der politischen Situation dieser Zeit und besonders in dieser Gegend für opportun, für eine „neutralere“ Organisation als die SPD zu kandidieren, um dann in den sechziger Jahren in die mit großem Abstand führende Mehrheitspartei, der CDU, einzutreten, sozusagen als ein letzter Beweis für die geglückte Integration in die einheimische Bevölkerung. So kandidierte der spätere Bürgermeister Gerhard Peuker 1948 auf der SPD-Liste, rückte 1958 auf der BHE-Liste in den Rat nach, dem er als BHE-Mitglied bis 1964 angehörte. 1964 kandidierte er für die CDU und wurde dann 1968 Bürgermeister. Wahrscheinlich wegen des Wechsels vieler Kandidaten zum BHE einerseits und wegen dem Rückgang der SPD-Stimmen bedingt durch die Abwanderung der Flüchtlinge mangels geeigneter Arbeitsplätze anderseits trat die SPD 1952 zur Gemeinderatswahl nicht an. Auch bei den Wahlen zwischen 1956 und 1964 konnten keine Kandidaten in den Rat einziehen. Mangels SPD-engagierter Bürgerinnen und Bürger stellte der SPD-Ortsverein Dinklage die Arbeit dann vorübergehend ein.

Offizielle Wiederbegründung im Jahre 1969
Die Wiederbegründung des SPD-Ortsvereins Dinklage 1969 hatte eine bemerkenswerte und ungewöhnliche Fügung als Ursache. Martin Mährlein aus Wulfenau trat im April 1964 – da es in Dinklage keine SPD gab – in den SPD-Ortsverein Quakenbrück ein.
Wegen seiner regen aktiven und engagierten politischen Mitarbeit wurde er bald in den Unterbezirksvorstand des (Alt-) Kreises Bersenbrück gewählt und Kandidat für die Landtagswahl im Frühjahr 1968.
Persönliche Bekannte von Martin Mährlein, darunter auch Mitglieder der CDU in Dinklage, ermunterten und bestärkten Martin Mährlein in mehreren Gesprächen, seine parteipolitischen Aktivitäten doch nach Dinklage zu verlegen. Sie waren der Meinung, der Gemeinderat bräuchte eine echte Opposition, getragen von einer anderen politischen Partei, und zwar nach dem Grundsatz alter Demokratien: „Eine Regierung ist stets nur so gut wie ihre Opposition“. Schon zur Kommunalwahl am 19. September 1968 kandidierte Martin Mährlein zusammen mit Hans-Peter Naß erfolgreich für den Gemeinderat. Martin Mährlein wurde auch in den Kreistag gewählt.
Am 18. April 1969 wurde dann der erste Vorstand des wiederbegründeten Ortsvereins Dinklage offiziell gewählt. Martin Mährlein wurde Vorsitzender, Caspar Wulf stellv. Vorsitzender und Josef Seelhorst (jun.) fungierte als Schriftführer und Kassierer. Weitere Gründungsmitglieder waren Wessel Mährlein und Hans-Peter Naß. Der SPD-Ortsverein erwachte somit zu neuem Leben. Im Frühjahr 1971 gründeten dann Dinklager Lehrlinge, Lehrer, Schüler und Studenten die Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (JUSOS). Als Begründung gaben sie an: “Aus Übereinstimmung mit der politischen Arbeit der Jusos und auch aus Sympathie für die Politik der Bundesregierung unter Willy Brandt.
Im Oktober 1972 erschien ihre erste und einzige Zeitung „JUSO Dinklage-Nr.1“. Die Karikaturen in dieser Zeitung stammen von dem heute weltbekannten Maler Helmut Middendorf. Bei den Kommunalwahlen 1972 konnte dann die SPD – auch durch äußerst aktive Unterstützung der Jusos – die Zahl ihrer Ratssitze verdoppeln. Caspar Wulf, Martin Mährlein, Hans- Peter Naß und Julius Seeger wurden gewählt. Hans-Peter Naß wurde zudem in den Kreistag gewählt. In der Ratsperiode von 1972 bis 1976 kamen viele Anregungen zum Umweltschutz, zur Verkehrsberuhigung und Sportförderung von der SPD. Viele wurden von der Mehrheitsfraktion nicht aufgegriffen. So wurde die damalige Forderung der SPD, neue Sportplätze zu bauen, erst nach 20 Jahren verwirklicht. Besonders hitzig wurde auch die Gebietsreform diskutiert. Die Mitglieder der SPD Dinklage sprachen sich vehement gegen einen Zusammenschluss der Landkreise Vechta und Cloppenburg aus.
1976 konnte die SPD zum ersten Mal die 1000-Stimmengrenze überschreiten. Gertrud Seelhorst, Caspar Wulf, Bernd Krebs und Hans-Peter Naß wurden in den Gemeinderat gewählt. Mit Martin Mährlein zog wieder ein Dinklager SPD-Mitglied in den Kreistag ein. Ludger Seelhorst übernahm den Vorsitz des Ortsvereines, den er 1978 an Hans-Peter Naß übergab und 1980 wieder von diesem übernahm. Beide gründeten 1978 die Ortszeitung UNSER ORT, die mit dieser Ausgabe 41 Jahre alt wird.

Rückschlag mit Ende der sozialliberalen Koalition
Einen Rückschlag bei den Mandaten gab es dann 1981 mit dem Ende der sozialliberalen Koalition auf Bundesebene. Nur noch drei SPD-Kandidaten zogen in den Gemeinderat ein (Hans-Peter Naß, Gertrud und Ludger Seelhorst). Kein Dinklager SPD-Mitglied konnte ein Kreistagsmandat erringen. Doch mit Fleiß und Sachverstand schaffte es diese kleine Fraktion sich innerhalb und außerhalb des Rates Respekt zu verschaffen. Insbesondere gegen Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten bei Erschließungsbeiträgen kämpfte die SPD-Fraktion mit Vehemenz. In den folgenden Jahren konsolidierte sich die SPD und erstarkte wieder, so dass sie bei den Kommunalwahlen 1986 mit 5 Mandaten für den Gemeinderat aus der Wahl hervorging (Helmut Herzog, Martin Mährlein, Hans-Peter Naß, Ludger Seelhorst und Caspar Wulf). Hans-Peter Naß wurde auch wieder in den Kreistag gewählt. Zusammen mit einem Vertreter der IUD (Interessengemeinschaft Umweltschutz Dinklage) bildete die SPD im Rat eine Fraktionsgemeinschaft und erhielt den Vorsitz des Wirtschafts- und Finanzausschusses. Eindeutig und konsequent konnte dann die SPD beim sogenannten Dinklager „Erschließungsskandal“ die Interessen der betroffenen Bürger vertreten, bei denen die Gemeinde auch den zehnprozentigen Gemeindeanteil der Erschließungsbeiträge abkassiert hatte. Auch bei dem teuren Ausbau der Dinklager Plätze im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes kam es immer wieder zu harten Kontroversen zwischen SPD und Mehrheitsfraktion. Seit 1987 unter dem Vorsitz Caspar Wulfs (1982 – 1988) unterhält die SPDDinklage eine Partnerschaft mit dem SPD-Ortsverein Dortmund-Kirchderne. 1988 übernahm Detlev Kämpfe den SPD-Vorsitz. Im Jahre 1991 wurde mit Inge Hörer erstmals eine Frau zur Ortsvereinsvorsitzenden gewählt (bis 1993).

Erstarken der SPD Dinklage
Bei der Kommunalwahl 1991 wurden sieben SPD Kandidaten in den Gemeinderat gewählt wurden (Angelika Dressler, Ulrike Schlosser-Rupsch, Rainer Buske, Helmut Herzog, Udo Quaschigroch, Caspar Wulf und Ludger Seelhorst als Fraktionsvorsitzender). Mit 29,82% erzielte die SPD ihr bisher höchstes Ergebnis. Die Hörst war bei dieser Wahl mit 876 Stimmberechtigten der drittgrößte Stimmbezirk. Hier erhielt die SPD mit 53,43% die absolute Mehrheit der Stimmen, auch ein Novum in der Geschichte der Dinklager SPD. In den Kreistag konnten sogar zwei Dinklager Sozialdemokraten einziehen: Wessel Mährlein und Ludger Seelhorst. In der Gemeindepoltik gab es zahlreiche Auseinandersetzungen um politische Inhalte. Die SPD hielt dringend einen Jugendpfleger für erforderlich, was von der Mehrheitsfraktion für überflüssig gehalten wurde. Die SPD forderte ein von Fachleuten erstelltes Verkehrsgutachten, dem die Mehrheitsfraktion nur auf Druck der Bevölkerung zustimmte. Besondere Kapriolen schlug dann die Mehrheitsfraktion bei den Planungen für das allseits gewünschte und dringend notwendige Altenpflegeheim. Von 1993 bis 1994 stand Wessel Mährlen der SPD Dinklage vor, ihm folgte Caspar Wulf. Im Jahre 1995 übernahm dann Renate Mährlein den Ortsvereinsvorsitz (bis 1998). Unter ihrer Regie organisierte die SPD Dinklage viele öffentliche Veranstaltungen, unter anderem mit dem Spiegelredakteur Martin Schuhmann zum Thema Globalisierung – Grenzen des Wachstums vor mehreren hundert Gästen und auch die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) wurde ins Leben gerufen.
Bei den Kommunalwahlen 1996 und 2001 erreichte die SPD über 30% der Stimmen und zog jeweils mit neun Kandidaten in den Stadtrat ein. (1996: Angelika Dressler, Elke Honkomp, Gerda Mennewisch, Helmut Herzog, Willi Lohmann, Udo Quaschigroch, Wessel Mährlein, Franz Wellerding und Ludger Seelhorst als Fraktionsvorsitzender; 2001: Elke Honkomp, Gerda Mennewisch, Udo Quaschigroch, Wessel Mährlein, Franz Wellerding , Jan Pille, Martin Vodde, Matthias Windhaus und Ludger Seelhorst). Zur Kommunalwahl 2001 kandidierte erstmals mit Wessel Mährlein ein SPD-Kandidat für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters, konnte sich aber nicht gegen den CDU-Kandidaten sowie dem späteren parteilosen Bürgermeister Heinrich Moormann durchsetzen. Mit 1203 Stimmen für den Stadtrat holte er aber das beste und mit 2653 Stimmen für den Kreistag das zweitbestes Einzelergebnis eines Dinklager Kandidaten. Im Rat überzeugte die SPD durch Vorschläge zur Innenstadtentwicklung und zur Umgehungsstraße. So entspricht der heutige Verlauf fast exakt den SPD-Überlegungen der damaligen Zeit. Das Innenstadtkonzept scheiterte aber am Starrsinn der CDU und der Verwaltung. So wurden Chancen für eine sinnvolle städtebauliche Entwicklung und Optimierung der Lebensqualität verpasst. Bei den Haushaltsberatungen brachte die SPD als einzige Fraktion Vorschläge und Anträge zur Haushaltskonsolidierung ein. Auf Initiative der SPD wurden die Betreuungszeiten in den Kindergärten verlängert, die Übermittagsbetreuung unterstützt sowie finanzielle Mittel für die Schulen bereitgestellt. Auch die Anträge auf Erstellung eines Wirtschaftsförderungs- und Energiekonzeptes sowie Bemühungen zur Einrichtung eines Gymnasiums in Dinklage zeichneten die Arbeit der SPD aus. Für ein gymnasiales Angebot in Dinklage setzte sich die SPD mit Kreistagsmitglied Wessel Mährlein an der Spitze als einzige Partei auf Kreisebene ein. Unter Klemens Bocklage (1998 – 2002) und Paul Knapwerth (2002 – 2006) wurde die Partnerschaft mit dem Ortsverein Dortmund-Kirchderne ausgebaut und das traditionelle SPD-Kohlessen entwickelte sich zu einem über die Parteigrenzen hinweg gern besuchtem Event.

Generationenwechsel bei der SPD Dinklage
Zur Kommunalwahl 2006 entschloss sich die SPD Dinklage aus Gründen der Unzufriedenheit mit dem Amtsinhaber, gemeinsam mit der CDU den Bürgermeisterkandidaten Dr. Jürgen Hörstmann zu nominieren. Diese Entscheidung straften die Wählerinnen und Wähler ab und die SPD verlor über 10 Prozent der Stimmen und konnte nur noch fünf Sitze gewinnen (Wessel Mährlein, Udo Quaschigroch, Martin Vodde, Andrej Stölting, Matthias Windhaus und als Nachrücker im Laufe der Ratsperiode Jochen Naß). Mit dem Bürgerforum zog eine dritte Fraktion in den Stadtrat ein. In den Kreistag wurde zum ersten Mal für die SPD Matthias Windhaus gewählt. Aufgrund der Wahlergebnisse kam es zu einem Generationenwechsel in der Dinklager SPD. Jochen Naß übernahm den Vorsitz des Ortsvereins und Matthias Windhaus den Vorsitz der SPD-Fraktion, den vorher Ludger Seelhorst 25 Jahre innehatte. Ein von der SPD großräumig und visionär entwickeltes Gewerbeansiedlungskonzept wurde dem Rat und der Öffentlichkeit vorgestellt, scheiterte aber in der Umsetzung an den Mehrheiten im Rat. Andrej Stölting übernahm 2009 den Vorsitz der SPD und konnte aufgrund seines Fachwissens entscheidende Impulse in den Bereichen Stadtplanung und Stadtentwicklung in Partei und Fraktion einbringen, die auch bei anderen Fraktionen Gehör fanden.
Mit der Kommunalwahl 2011 konnte die SPD wieder über 6% zulegen und war mit sechs Mitgliedern im Stadtrat vertreten (Matthias Windhaus, Andrej Stölting, Ute Mahrlein, Udo Quaschigroch, Ludger Burhorst, Dr. Thomas Gnosa). Dabei konnte die SPD den Wahlkreis Wulfenau für sich entscheiden. Federn lassen musste das Bürgerform mit einem Verlust von 8,6%. Neu im Stadtrat war eine Vertreterin der Grünen. Matthias Windhaus konnte sein Kreistagsmandat erfolgreich verteidigen. Die Wahlbeteiligung sank bei dieser Kommunalwahl auf erschreckende 49,62%. Die Dinklager SPD fühlte sich in ihrem Bemühen bestätigt, das Interesse der Dinklager Bevölkerung für die Arbeit im Stadtrat wieder zu wecken. Auf Antrag der SPD wurde der Erlass einer Satzung für eine Bürgerbefragung beschlossen. Die SPD veranlasste auch, dass bis heute in jeder Ratssitzung den Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer Einwohnerfragestunde die Möglichkeit zur Auskunft gegeben wird. Die SPD setzte sich für die Einrichtung dreier Krippengruppen mit Bundesmittel aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ ein und beantragte die Sanierung der Grundschule Kardinal-von-Galen. Der SPD-Antrag zur planerischen Steuerung von Tierhaltungsanlagen fand nicht nur die Zustimmung des Rates, sondern auch viele Nachahmer in anderen Kommunen des Landkreises. Ein Arbeitskreis Tierhaltung entwickelte gemeinsam mit den Vertretern der Landwirtschaft Richtlinien für die Realisierung von Stallbauvorhaben. Seitdem wird in Dinklage der Bau von Tierhaltungsanlagen über Bebauungspläne gesteuert, um Fehlentwicklungen zu verhindern. Auf Antrag der SPD wurde auch ein Klimaschutz- und Energiekonzept für die Stadt Dinklage erarbeitet. Parallel dazu arbeitete ein Arbeitskreis aus Rat, Verwaltung und Bürgerschaft. Auf Antrag und Initiative der SPD wird auch seit 2014 alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Kulturpreis ein Ehrenamtspreis verliehen. Erstmalig ging dieser Preis im Jahre 2014 an Reimund Berding (Mr. „SOS-Kinderdorf“). In 2016 erhielt Paul Arlinghaus, Vorsitzender des Heimatvereins, den Ehrenamtspreis.
Bei der Bürgermeisterwahl 2014 unterstützte die SPD den parteilosen und unabhängigen Kandidaten Frank Bittner, der sich in mehreren Veranstaltungen den Fragen der SPD-Mitglieder stellte und sich dann gegen den Amtsinhaber deutlich durchsetzte. Im Jahr 2015 konnte die SPD Dinklage Wessel Mährlein für 50-jährige Mitgliedschaft in der Partei ehren. Zum Ende der Ratsperiode konnte die SPD mit Hilfe einiger Stimmen aus der CDU-Fraktion erreichen, dass das seit zwei Jahren geschlossene Hallenbad saniert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht wird. 
Im Vorfeld der Kommunalwahlen 2016 wählten die SPD-Mitglieder dann Thomas Gnosa zum neuen Vorsitzenden. Andrej Stölting gab nach über 18jähriger Vorstandstätigkeit als erster bzw. zweiter Vorsitzender sein Amt ab. Für ihr engagiertes Arbeiten in der ablaufenden Ratsperiode wurde die SPDbei der Kommunalwahl 2016 aber leider nicht belohnt und büßte einen Sitz im Stadtrat ein: Gewählt wurden Matthias Windhaus (Fraktionsvorsitzender), Daniel Graschtat, Markus Blömer, Dr. Thomas Gnosa und Udo Quaschigroch, der zum sechsten Mal in den Rat gewählt wurde. Matthias Windhaus konnte erneut in den Kreistag Vechta einziehen und wird auch in den nächsten fünf Jahren die Interessen der Stadt und der SPD im Kreistag vertreten. Aber auch die Mehrheitsfraktion büßte einen Sitz ein und hat mit 13 Stimmen nur noch eine hauchdünne im 25-köpfigen Rat der Stadt Dinklage.
Im Juni 2018 übernahm Susanne Witteriede den SPD-Vorsitz. Caspar Wulf konnte im Januar 2019 für 50-jährige Parteimitgliedschaft geehrt werden und im März 2019 wurde Leander Linnhoff stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender.

SPD aktuell
Die SPD-Fraktion hat in den letzten Jahren mit vielen guten und kreativen Anregungen und Ideen die Geschicke der Stadt Dinklage positiv beeinflusst. Ohne die SPD wäre viele Herausforderungen in sozial- und bildungspolitischen sowie städtebaulichen Fragen nicht angepackt worden. So wurde das von der SPD beantragte Klimaschutzkonzept 2018 vom Rat verabschiedet und die Stelle eines Klimaschutzmanagers als ein Ergebnis der SPD-Initiative ist zurzeit ausgeschrieben.
In der aktuellen Ratsperiode setzen Ortsverein und Fraktion mit Anträgen, die in gemeinsamen Sitzungen vorbereitet und diskutiert werden, wichtige und für Dinklage notwendige Impulse. Waren es in der Vergangenheit z.B. die Konzepte zum Klimaschutz, zur kommunalen Energieversorgung und zur Tierhaltung, sind es aktuell die Themen „Verkehrs- und Parkraumentwicklung“ und „sozialer Wohnungsbau“, welche von der SPD auf den Weg gebracht wurden bzw. werden. Auch hier begleiten Arbeitskreise den Entscheidungsprozess. Gemeinsames Ziel von Ortsverein und Fraktion sind innovative Konzepte, die selbst mitgestaltet werden. Die SPD Dinklage will dabei nicht nur Probleme aufzeigen, sondern auch Lösungen anbieten. Im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplanes soll so die Attraktivität und der Aufenthaltscharakter der (Innen-)Stadt auch unter Gesichtspunkten des Umwelt- und Klimaschutzes gesteigert werden. Die Frage des sozialen Wohnungsbaus kann aus Sicht der Dinklager SPD nicht durch private Dritte zufriedenstellend gelöst werden. Daher ist eine Steuerung und wirtschaftliche Betätigung der Kommunen gerechtfertigt und notwendig. Ein weiteres zukünftiges Thema wird der Umgang mit den Straßenausbaubeiträgen sein.

Wir wollen für die (bequem gewordene) Mehrheitsfraktion sowie für die Verwaltung unbequem sein, uns aber konstruktiv einbringen. Wir wollen aber nicht wie andere Oppositionsfraktionen dogmatisch vorschreiben und von oben bestimmen, sondern suchen den Dialog und den Ausgleich mit Bürgerinnen und Bürger. Als Kommunalpolitiker sind wir zuerst Dinklagerinnen und Dinklager und dann Sozialdemokraten. Die sozialdemokratische Note bei Entscheidungen macht dabei häufig den Gewinn, das sog. i-Tüpfelchen, für die Bürgerinnen und Bürger aus.